Kollagen ist ein zentrales Strukturprotein der Haut und macht rund 80 % ihres Trockengewichts aus. Es verleiht Spannkraft und Festigkeit – und steht deshalb sowohl in der Kosmetik als auch in der wissenschaftlichen Forschung im Fokus. Doch was genau ist Kollagen, warum nimmt es mit dem Alter ab und was sagen Studien über die Einnahme von Kollagenpräparaten?
Was ist Kollagen?
Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper. Es findet sich in Bindegewebe, Knochen, Sehnen und natürlich in der Haut. Seine besondere Dreifach-Helix-Struktur wird aus den Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin aufgebaut. Diese Struktur sorgt für Elastizität und Festigkeit der Gewebe.
Kollagen und der Alterungsprozess
Mit zunehmendem Alter sinkt die Anzahl der Fibroblasten – jener Zellen, die Kollagen bilden. Die Folge sind eine geringere Produktion, weniger Hautelastizität und sichtbare Alterserscheinungen wie Trockenheit und feine Linien. Auch der Hyaluronsäuregehalt nimmt ab, was die Haut zusätzlich austrocknen kann.
Kollagenpräparate im Vergleich
Für die Unterstützung der Haut werden verschiedene Ansätze genutzt:
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Topische Produkte: Cremes mit Kollagen können die Hautoberfläche pflegen, dringen aber nur begrenzt in tiefere Schichten ein.
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Injektionen: Filler können optisch aufpolstern, sind jedoch kostenintensiv und medizinisch invasiv.
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Orale Kollagenpeptide: Hydrolysiertes Kollagen wird in kleinere Peptide aufgespalten, die der Körper leichter aufnehmen kann.
Was sagen wissenschaftliche Studien?
Mehrere Untersuchungen deuten darauf hin, dass oral eingenommene Kollagenpeptide die Hautfeuchtigkeit unterstützen können:
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Cao et al.: Zeigten eine deutliche Steigerung der Hautfeuchtigkeit bei Mäusen nach Gabe von Kollagenpeptiden.
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Sun et al.: Eine Meta-Analyse ergab, dass Kollagen als Nahrungsergänzung im Vergleich zu Placebo die Hautfeuchtigkeit signifikant erhöhte.
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Schwartz et al.: Bei Menschen stieg nach 12 Wochen mit 1 g hydrolysiertem Kollagen die Hautfeuchtigkeit um rund 12 %.
Diese Ergebnisse weisen auf einen möglichen positiven Effekt hin, auch wenn weitere groß angelegte, randomisierte Studien nötig sind, um langfristige Wirkungen genauer zu bewerten.
Welche Kollagenquelle ist interessant?
Marine Kollagenpeptide – gewonnen aus Fischhaut – gelten als besonders gut verfügbar und liefern ein vielfältiges Aminosäureprofil. Auch Kollagen aus Huhn oder Rind wird untersucht, doch die Datenlage ist hier weniger umfassend.
Fazit
Aktuelle Studien legen nahe, dass hydrolysiertes Kollagen die Hautfeuchtigkeit und Elastizität unterstützen kann. Für eine fundierte Empfehlung sind jedoch weitere klinische Langzeitstudien erforderlich. Wer Kollagenprodukte verwenden möchte, sollte auf hochwertige, gut geprüfte Quellen achten und sie als Teil einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils betrachten.